Wir blicken hinter die Vorhänge Neuseelands
Wesentliche Eindrücke: Vogelgezwitscher, große Bäume, übertriebenes grün, Weitsicht, Maori.
Nun sind wir bereits vier Tage in Neuseeland, die Seele fängt zu baumeln an.
Auckland
Wir verbrachten die ersten beiden Tage bei Trixi, Philipp, Lisa und Ben in Auckland
Day 1, Sun
Shuttle vom Flughafen zum Autoverleih. Kurzes Belehrvideo zum Linksverkehr, ansonsten prima unkompliziert und wartefreie Autoleihe. Hier auch erstes großes Hallo mit unseren lieben Freunden, die uns hier - gespannt wie wir - in Empfang nehmen (schlau: frisches Wasser für den Durst dabei). Packo übernimmt die Tour zu sich nach Hause - ich bin dankbar nach 30h Flug nicht im Berufsverkehr von Auckland bestehen zu müssen. Daheim BBQ.
Abendspaziergang durch Urwald (die Kinder sind bereits begeisterbar, bei mir sorgt der Jetlag noch für eine gewisse Ungläubigkeit) an den Weikowhei-Strand (im Ebbe-Zustand) und zeitnah ins Bett.
Day 2, Mon
OneTree-Hill, schöner Park mit Kletterbäumen und unseren ersten Schafen (die, in Anlehnung an unser erstes BBQ nicht in Kategorien "schön oder hässlich", sondern "zäh oder lecker" betrachtet werden).
Lisa holen wir in ihrer Schuluniform von der Schule ab, sie kommt bald auf die Intermediate, eine Schule allein für die Alterstufe der sieben und achtklässer. Abends fängt sie leider an zu kränkeln - nicht so schlimm, ab Mittwoch sind eh Ferien :-)
Abends zwei Runden Tichu im Familienduell. Die Gastgeber scheinen zunächst freundlich und lassen uns gewinnen, bei der zweiten Runde können sie das Blatt aber nochmal wenden und gewinnen knapp. Das Jetlag ist überwunden (bzw. war auch nicht weiter schlimm), dafür plagt mich die (im Flieger eingefangene?) Rüsselpest.
Reise nach Nordland
Day 3, Tue
Der Nachbarin Paula bringen wir ein Geburtstagsständchen (75), erhalten dafür im Gegenzug den Tipp für einen Weihnachtsmarkt: der Gedanke an dieses Ritual liegt hier so fern wie nie in unserem Leben.
Wir machen uns auf eigene Faust los und freuen uns schon aufs Wiedersehen mit Schumis am Freitag.
Wir fahren die Interstate Richtung Norden - eigentlich belanglos, aber die Wälder am Rand lassen schon ahnen, was uns so blüht: übertriebenes grün in unterschiedlichen Texturen. Erste Entdeckung Whangerei-Falls (die Wasserfälle steigern sich aber, daher hierzu nichts weiter), Zwischenstopp (und Pipipause) am Hundertwasser-Klo in Kawakawa, dort, in angemessemen Abstand :-), auch ein Picknick mit Sandwiches. Unser Ziel und Bleibe für die nächsten drei Tage: das Dream-Eco-Cottage in Waipapa. Anita macht auf Eva und ist entzückt vom Paradies.
Julius bereitet uns ein leckeres Abendessen (Fettuccine mit Tomaten-Knoblauchsoße), ich falle ins Bett - die anderen Spielen noch Bohnanza.
Day 4, Wed
Ausschlafen, leckeres Frühstück auf der Terrasse, es duftet nach Sommer: ist es der Blauregen oder die Feige? Dann zur "Gründungsstätte" Waitangi treaty ground, einem parkähnlichen Museum, das auch dem jährlichen Nationalfeiertag als Austragungsort dient. Hier lassen wir uns historisch bilden und diskutieren im Nachgang die vermuteten Beweggründe beider Parteien (Maori wie Briten) für die (zwischenzeitlich nicht unumstrittene) Vertragsunterzeichnung.
Es folgt das erste Bad der Kinder im Pazifik in der Bay of Islands. Hier kommt erstmals Sommerfeeling auf: wenn die Wolkendecke aufgeht merkt man bereits, wie erbarmungslos die Sonne hier sein kann.
Politisch inkorrekt (=chinesischer Besitzer) gehen wir für den Einkauf zum "Countdown" statt zum "New World" (=new zealand owned, ein "Qualitätsmerkmal" wie made in germany, ähnlich zweifelhaft?). Wir verlieren das Duell Supermarkteinpacker gegen Umweltbewusste Selbsttütenversorger und nehmen etliche neue Plastiktüten mit.
Spaziergang an den Haruru-Falls (auch nur eine weitere Steigerung), hier ist Kiwi-Schutzgebiet - dort sind Hunde verboten. Krönender Tagesabschluss sind die Rainbow-Falls,
hinter die wir - das erste echte Abenteuer bestreitend - sogar steigen können: (be-)rauschende Momente; alle Kameraspeicherkarten glühen. Hannes und Julius nehmen dort auch noch ein Bad/Dusche.
Zurück in unser Refugium, der Haushund begrüsst uns bellend (und altersbedingt hüftlahm); heute sind Mama und Papa mit Kochen dran.